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Wintersport

Wintersport wurde für Rollstuhlfahrer erstmals mit dem sogenannten Schrallbob möglich. Dies war ein Schlitten, der das Lenken und Bremsen über Hebel auf beweglichen Ski erlaubte. Das erhebliche Gewicht und der ausschließliche Einsatz auf relativ flachen Hängen schränkte das selbständige Fahren erheblich ein. Dennoch gebührt dem Württembergischen und dem Bayerischen Versehrtensportverband Anerkennung für die Durchführung von Freizeiten und Lehrgängen mit diesem Gerät.

 


Anfang der 80er Jahre gelang dank der Initiative engagierter Rollstuhlfahrer die Entwicklung des Monoskis und des Langlaufschlittens. Durch die Verwendung leichter Materialien und durch funktionelle Optimierung wurde die selbständige Beweglichkeit wesentlich verbessert. So gelang die Zulassung auf öffentlichen Pisten und Loipen.

Die skandinavischen Länder betreiben schon geraume Zeit den Wintersport auf Eis. Das sogenannte Eispiking - Eisschlittenrennen - erfolgt durch das Schieben eines Kufenschlittens mit Stöcken. Ein ähnliches Gerät dient als Fortbewegungsmittel beim Eishockey, wobei hier die speziellen Schiebestöcke als Schläger zum Spielen des Pucks dienen.

Im Deutschen Rollstuhl-Sportverband bemüht sich der 1983 gegründete Fachbereich Wintersport, die Verbreitung der Sportarten für den Freizeit- und Wettkampfbereich durch Ausrichten von Lehrgängen voranzubringen.

Mit Stolz kann auf erste internationale Erfolge deutscher Athleten im Langlaufschlitten bei den Weltwinterspielen 1984 in Innsbruck, im Monoski bei den Weltmeisterschaften 1986 in Sölen und im Eisschlitten bei den Weltwinterspielen 1988 in Innsbruck verwiesen werden. Auch die Winterparalympics 1992 im französischen Albertville und Lillehammer 1994 in Norwegen waren für die deutschen Langlauf- und Abfahrtsathleten eine Riesenerfolg.

Der noch junge Wintersport für Rollstuhlfahrer wird mit Sicherheit die existierenden Geräte noch weiter verbessern und die Bewegungsvielfalt steigern. Die Erschließung dieses faszinierenden Lebensbereiches ist ein gutes Beispiel menschlicher Leistungs- und Gestaltungsfähigkeit.


Quelle: Deutscher Rollstuhl-Sportverband