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Standardtänze

"Standardtänze" war ursprünglich die Bezeichnung für alle vereinheitlichten, d. h. standardisierten Gesellschaftstänze. Mittlerweile ist es ein Sammelbegriff für die Tänze

 



Standardtänze werden bei enger Körperhaltung (Tuchfühlung) getanzt.

Langsamer Walzer

Der Langsame Walzer ist ein Gesellschafts- und Turniertanz im 3/4-Takt. Der langsame Walzer ist einer der klassischen Standardtänze.

Um 1870 entwickelte sich in Amerika eine sanftere Form des Wiener Walzers,
der unter dem Namen Boston bekannt wurde. Diese Version behielt die für den
Wiener Walzer charakteristischen drehenden Figuren bei, wurde aber zu einem
langsameren Tempo getanzt. Um 1920 entwickelte sich daraus in England der
Langsame Walzer, der wegen seiner Herkunft auch "English Waltz" genannt wird.
Andere Quellen geben allerdings auch den österreichischen Ländler als "Urvater"
des Langsamen Walzers an. Wie auch immer, die Tänzer nutzen das langsamere
Tempo, um den Walzer um weitere Figuren zu bereichen, die ihn interessanter
zu tanzen machen.
Der langsame Walzer ist seit 1963 Bestandteil des Welttanzprogramm.
Er gilt als der harmonischste Standardtanz und wird häufig zur Eröffnung
einer Tanzveranstaltung getanzt.

Wiener Walzer

Der Wiener Walzer ist ein Gesellschafts- und Turniertanz im 3/4- oder seltener im 6/8-Takt. Er wird normalerweise bei etwa 60 Takten pro Minute getanzt und ist damit doppelt so schnell, wie der Langsame Walzer. Er gehört zu den Standardtänzen.

Geschichte
Der Wiener Walzer geht auf einen uralten, im Alpenraum beheimateten Volkstanz zurück. Er wurde wegen seiner Ungezügeltheit oft bekämpft, manchmal sogar verboten. Es galt zum Beispiel als unschicklich, dass man beim Wiener Walzer die Fußknöchel der Damen sah. Auf dem Wiener Kongress Anfang des 19. Jahrhunderts feierte er große Triumphe. Und auch sonst war der Wiener Walzer ein hochpolitischer Tanz. Der Kritikerpapst Wiens im vergangenen Jahrhundert Eduard Hanslick nannte den Walzer die „Marseillaise des Herzens“, der norddeutsche Dichter Heinrich Laube schwärmte von Johann Strauß als dem „Napoleon Autrichien“ und der Satz eines Strauß-Biographen, wonach „der Walzer Wien die Revolution erspart hat“, weist in die gleiche Richtung.
Der Wiener Walzer, bestehend aus sechs Schritten auf zwei 3/4- oder 6/8-Takte verteilt und mit einer vollständigen Drehung verbunden, setzte sich durch, allerdings mit der damals noch üblichen Ballettechnik.

In den 1920er-Jahren setzte in Deutschland das Walzersterben ein. Modernere, dynamischere Tanzformen setzten sich durch. In England war der Wiener Walzer sowieso nie heimisch geworden, dort tanzte man Boston oder später den Langsamen Walzer. Als Volkstanz wurde der Walzer mit Beginn der dreißiger Jahre vor allem im in Deutschland und Österreich wiederentdeckt.

Der ehemalige k.u.k.-Offizier Karl von Mirkowitsch machte den Wiener Walzer wieder gesellschafts- und turnierfähig, seit 1932 tanzt man den Wiener Walzer auf Turnieren. Der Nürnberger Tanzlehrer Paul Krebs verband 1951 die die altösterreichische Walzertradition mit dem englischen Stil. Bei dem Tanzfestival in Blackpool im gleichen Jahr feierte er große Erfolge. Seitdem ist der Wiener Walzer als gleichberechtigter Standardtanz anerkannt.

Foxtrott

Der Foxtrott (engl. "foxtrot") ist ein Gesellschaftstanz mit zahlreichen, meist nur lokal verbreiteten Variationen. Entstanden ist der Foxtrott zwischen 1910 und 1915 in Nordamerika. Sowohl die tänzerischen Wurzeln als auch die Herkunft des Namens sind nicht eindeutig zu bestimmen, da sich hier zahlreiche Quellen deutlich widersprechen. Die populärste Erklärung, in dem Namen eine Anspielung auf den Gang des Fuchs zu sehen, ist jedoch höchstwahrscheinlich falsch.

Der Foxtrott nahm Elemente des Ragtime, Onestep, Twostep sowie des von Vernon und Irene Castle choreografierten Castle Walk auf. Der Name Foxtrott geht möglicherweise auf den Schauspieler Harry Fox zurück, der für seine damals populäre Variete-Show "Harry Fox & the Zigfeld Follies" Schritte aus Onestep und Castle Walk übernahm. Fox verbreitete so diesen Tanz in der Öffentlichkeit. Der Foxtrott wurde so zum Synonym für eine Reihe von Geh- und Schreittänzen, von denen die meisten nicht mehr existieren.

Nach Europa kam der Foxtrott erst nach dem Ersten Weltkrieg. 1920 wurde das vorhandene Schrittmaterial auf einer Konferenz in England zum ersten Mal geordnet. Seit 1924 unterscheidet man zwischen der langsamen Variante, dem Slowfox sowie dem schnelleren Quickstep. Ins Welttanzprogramm wurde der Foxtrott 1963 mit aufgenommen.

Slowfox

Der Slowfox ist der vierte der fünf Standardtänze. Hervorgegangen ist er aus dem Foxtrott, der sich in ebendiesen und den "Quicktime Foxtrot and Charleston" (später Quickstep) aufteilte.
Der Slowfox ist ein typisch englischer Standardtanz. Er wird charakterisiert durch fließende raumgreifende weiche Bewegungen und verkörpert von allen Standardtänzen am besten das englische Understatement.
Die Musik ist aufgrund der Entwicklung dem Jazz nahe. Heute wird sie mit etwa 28 bis 30 Takten/Minute gespielt.