Tanzen in den vielfältigen Bewegungs- und Ausdrucksformen gehört heute zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Behinderten.
Drei Möglichkeiten des Rollstuhltanzes haben sich im Laufe der Zeit entwickelt:
1. Ein Rollstuhlfahrer bewegt sich alleine ohne Partner, der jeweiligen Musik angepaßt, mit Vor- und Rückwärtsfahren, mit unterschiedlich schnellen Drehungen sowie verschiedenen Kopf-, Arm-, Schulter-, Oberkörperaktionen.
2. Man tanzt zu zweit, d.h. ein Rollstuhlfahrer tanzt mit einem "Rollstuhl-Partner" oder mit einem "Fußgänger-Partner". Bei der letzteren Tanzart, dem sogenannten integrativen Rollstuhltanz, sollen die Rollstuhlbewegungen und die Schrittkombinationen des "Fußgängers" harmonisch, dem Charakter der jeweiligen Musik angepaßt, aufeinander abgestimmt sein.
3. Es wird in Gruppen getanzt, d.h. mehrere Rollstuhlfahrer tanzen gemeinsam mit oder ohne Partner, z.B. bei Gruppentänzen oder Formationen.
Der Fachbereich Tanz hat sich folgende Ziele gesetzt:
- Förderung und Verbreitung des Tanzens für Rollstuhlfahrer mit unterschiedlicher Behinderung, Vermittlung von Freude und Spaß an tänzerischer Bewegung nach Musik in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten, Stärkung der Selbstsicherheit und des Selbstbewußtseins durch das Können einfacher moderner und folkloristischer Tanzformen sowie der Gesellschaftstänze und damit Ermöglichung der Teilnahme an Tanzveranstaltungen jeglicher Art. Rollstuhltanzen wird in Lehrgängen für Anfänger und Fortgeschrittene vermittelt und in ca. 20 Vereinen bzw. Tanzschulen gepflegt.
- Förderung und Verbreitung des Tanzsports in den Latein- und Standardtänzen, insbesondere auch durch Formationsdemonstrationen, Vorbereitung der Turnierpaare auf nationale und internationale Wettbewerbe, Durchführung von Rollstuhltanz-Turnieren, Ausbildung von qualifizierten Wertungsrichtern.
- Behindertenspezifische Ausbildung von Lehrpersonal in Zusammenarbeit mit dem DBS, Vergabe einer B-Trainer-Lizenz für Tanzlehrer und Tanzsport-Trainer sowie einer Übungsleiter-Lizenz für Sportlehrer, Gymnastiklehrer, Krankengymnasten, Bewegungstherapeuten etc.
- Internationale Kontaktpflege mit dem Ziel der weltweiten Verbreitung des Rollstuhltanzes.
Quelle: Deutscher Rollstuhl-Sportverband
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